Die Umsatzsteuer (in vielen Ländern auch Mehrwertsteuer, MwSt. genannt) ist eine Steuer, die beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen anfällt.
Wenn du etwas kaufst, zahlst du also meistens den Preis + Umsatzsteuer. Der Verkäufer nimmt die Steuer ein und gibt sie später an das Finanzamt weiter.
Geschichte / Seit wann gibt es die Umsatzsteuer?
1916: In Deutschland wurde erstmals eine allgemeine Umsatzsteuer eingeführt.
1968: Die heutige Mehrwertsteuer (Vorsteuer-Abzugssystem) wurde eingeführt – so wie wir sie heute kennen.
Wie funktioniert die Umsatzsteuer?
Unternehmen schlagen auf den Preis ihrer Produkte oder Dienstleistungen die Umsatzsteuer drauf.
Kunden zahlen diese Steuer mit ihrem Kauf.
Unternehmen führen die eingenommene Umsatzsteuer an das Finanzamt ab, dürfen aber die Umsatzsteuer abziehen, die sie selbst beim Einkauf bezahlt haben (Vorsteuer).
Einfache Beispiele:
· Beispiel im Supermarkt:
Eine Packung Nudeln kostet netto 1,00 €.
Darauf kommen 7 % Umsatzsteuer (für Lebensmittel).
Der Kunde zahlt also 1,07 €.
· Beispiel Elektronik
Ein Kopfhörer kostet netto 100 €.
Darauf kommen 19 % Umsatzsteuer.
Der Kunde zahlt 119 €.
Für Unternehmen
· Ein Tischler kauft Holz für 50 € + 19 % (also 59,50 €). → Er zahlt dabei 9,50 € Umsatzsteuer.
· Später verkauft er einen Tisch für 200 € + 19 % (also 238 €). → Er nimmt dabei 38 € Umsatzsteuer ein.
· An das Finanzamt überweist er: 38 € – 9,50 € = 28,50 €.
Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer?
Der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer ist einfacher, als viele denken:
Gibt es überhaupt einen Unterschied?
In Deutschland bedeutet beides das Gleiche.
Der Begriff Umsatzsteuer (USt) ist der offizielle Name im Gesetz.
Mehrwertsteuer (MwSt) ist der umgangssprachliche Begriff, den Kunden auf Kassenbons oder in der Werbung sehen.
Warum zwei Begriffe?
Umsatzsteuer
Wird vom Finanzamt, in Gesetzen und bei Unternehmen verwendet.
Bezieht sich auf die Steuer, die auf den Umsatz (Verkauf) erhoben wird.
Mehrwertsteuer
Kommt vom Prinzip der „Wertschöpfung“ bzw. des „Mehrwerts“.
In jeder Produktionsstufe wird nur der Mehrwert besteuert.
Der Endverbraucher zahlt schlussendlich die gesamte Steuer.
Beispiel zur Verdeutlichung
Herstellung eines Brotes
Ein Bauer verkauft Getreide an Müller
Netto: 10 €
Umsatzsteuer (7 %): 0,70 €
Der Müller kann die 0,70 € später als Vorsteuer abziehen.
Müller verkauft Mehl an Bäcker
Netto: 20 €
Umsatzsteuer: 1,40 €
Der Bäcker kann wieder die 1,40 € abziehen.
Bäcker verkauft Brot an Kunde
Netto: 30 €
Umsatzsteuer: 2,10 €
Der Kunde zahlt am Ende 32,10 € einschließlich Mehrwertsteuer.
Unternehmen zahlen immer nur die Umsatzsteuer auf den Mehrwert, den sie erzeugen.
Daher nennt man das System Mehrwertsteuer, auch wenn das Gesetz „Umsatzsteuer“ sagt.
Eine kurze Zusammenfassung
Begriff / Bedeutung
Umsatzsteuer (USt)
(Offizieller rechtlicher Begriff)
Mehrwertsteuer (MwSt)
Alltagsbegriff, beschreibt das Prinzip der Besteuerung des Mehrwerts
In der Praxis: Beide Begriffe meinen exakt die selbe Steuer
++++
Wichtiger Hinweis:
Wir betreuen Mandanten in den Bereichen laufende Buchhaltung, Lohn und Rechnungswesen.
Wir bieten keine steuerliche Beratung. Bei steuerlichen Fragen kontaktieren Sie bitte Ihren Steuerberater.
Gern empfehlen wir Ihnen einen Steuerberater.
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